TCTSY

Trauma Center Trauma Sensitive Yoga

Trauma Center Trauma Sensitive Yoga (TCTSY) bietet einen sicheren Ort, an dem Menschen beginnen können, sich mit ihrem Körper in Bezug auf das erlebte Trauma zu verbinden. Die begleitende Körperarbeit konzentriert sich dabei auf das Wiedererlangen von eigenen Ressourcen, die zur Überwindung der Folgen traumatischer Erfahrungen notwendig sind. Trauma Center Trauma Sensitive Yoga (TCTSY) ist eine wirksame Zusatz- und Ergänzungsbehandlung für Menschen, die an posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), komplexen oder entwicklungsbedingten Traumata leiden.

TCTSY wurde in langjähriger Zusammenarbeit zwischen David Emerson und Dr. Bessel van der Kolk entwickelt und erforscht. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es noch kein traumspezifisches Yogaprogramm, das in einem klinischen Kontext entwickelt wurde. Seit 2016 ist TCTSY in den USA von der NREPP (Nationale Regestrierungsstelle) als evidenzbasierte Behandlungsmethode für Traumafolgestörungen anerkannt und in der SAMHSA-Datenbank (Substance Abuse and Mental Health Services Administration) gelistet.  Follow-up-Studien und verschiedene Doktorarbeiten bestätigen die nachhaltige Wirksamkeit der Methode.

Hier geht es zunächst darum, die TeilnehmerInnen wieder behutsam in Kontakt zu sich zu bringen. Der Körper ist dabei das feinspürige Werkzeug, um innere Empfindungen wahrzunehmen, aufmerksam für die Stimme des Körpers zu werden und sich im geschützten Raum der Therapiesituation vertrauensvoll darauf einzulassen. Die TeilnehmerInnen werden während einer TCTSY Praxis dazu ermutigt, Entscheidungen darüber zu treffen, was sie in dem Moment tun und wie sie sich mit ihrem Körper bewegen möchten, basierend auf dem, was sie möglicherweise wahrnehmen. Auf diese Weise können die TeilnehmerInnen herausfinden, welche Wahl sich für sie hilfreich anfühlt, wobei sie sich auf ihre eigenen Erfahrungen stützen können.

Um den individuellen Genesungsprozess zu unterstützen, bietet die sanfte Intervention von TCTSY  Wahlmöglichkeiten und körperzentrierte Selbsterfahrung an. Die Sprache, die während einer TCTSY Praxis verwendet wird, ist einladend und ermutigend. Sie weckt die Neugier, die verschiedenen Regionen des eigenen Körpers zu erforschen, je nachdem, welche Form die TeilnehmerInnen in dem jeweiligen Moment ausprobieren möchten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der inneren Erfahrung der TeilnehmerInnen. Diese Verlagerung der Orientierung vom Äußeren zum Inneren ist ein wesentliches Merkmal von TCTSY als ergänzende Behandlung für komplexe Traumata. Durch die Konzentration auf das Körpergefühl als Grundlage für die Entscheidungsfindung ermöglicht TCTSY den TeilnehmerInnen, ihre Verbindung zwischen Geist und Körper wiederherzustellen und ein Gefühl der Handlungsfähigkeit zu kultivieren, das infolge eines Traumas oft beeinträchtigt ist. Der Prozess beruht auf einer gemeinsamen, authentischen Erfahrung, in der alle Gefühle ihren Raum bekommen und in dem alle Beteiligten in Verantwortung für den eigenen Körper bleiben. Es werden keine physischen/praktischen Hilfen angeboten.
TCTSY-Grundlagen sind: Traumatheorie, Bindungstheorie, Neurowissenschaften und Intersektionalität.
Die Methode nutzt  einfache Yogaformen mit Achtsamkeit auf mögliche fühlbare Körperempfindungen in der Bewegung.

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Dienstags (SZ Raum), 10:00-10:45

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― Judith Lewis Herman,  Trauma and Recovery